Montag, 31. August 2015

Flowers Of Sacrifice - Flower Power (MC, 1992)

"Die Einleitung fast wie Cure, eine Sisters-Gitarre, eine tiefe Stimme: so beginnt dann direkt mit einem Kracher dieses Gothic-Rock-Tape der britischen Band aus Farnborough. Was zunächst als bloßer Abklatsch erscheint, entwickelt sich ganz schnell zu einem sehr eigensinnigen Stil. Wem bei "Word Politik" die Beine nicht zucken, wer nicht magisch zur Tanzfläche gezogen wird, der kann eigentlich nur taub oder tot sein, und dies ist nur der erste Song. Weiter geht es mit "Dark Canival", das sehr treibend wirkt, eine mehr schrammelnde Gitarre im Vordergrund hat. Das Stück ist gut strukturiert, dazu kommt ein hämmernder Drum-Beat von Boris, the machine. Der Refrain läßt mich kurz verschnaufen, und schon gebe ich mich wieder dem Rhythmus hin. Dagegen wirkt "Never & Ever" verschleppend und den Geist ergreifend. Die eindringliche Vocals von Andy strömen tief in mein Innerstes ein. Die Art des Songs trifft mich mit voller Wucht von vorne, ich liebe diese langsamen, vernebelten Stücke. Es ist mit Verzweiflung und Sehnsucht nur so vollgepackt. Technoide Drums mit wabernde Baß und verzerrter Gitarre reißen mich aus den Träumen, die beschwörenden Vocals lassen mich aufhorchen. "Body Betrayal" ist tanzbar bis zum geht nicht mehr, da wird Temple Of Love in die tiefsten Schluchten verbannt. Als nächstes rast der "Nowhere train" auf mich zu. Die Gitarre schlängelt sich um jeden einzelnen Taktschlag. Chris am Baß hat bei diesem Song sein Meisterwerk abgeliefert. Hier kommen zwar die größten Anklänge an gewisse Schwestern zu Tage, aber so etwas haben diese nie hinbekommen. Als krönenenden Abschluß erreicht "Monochrome" meine Ohren. Mit seiner flirrenden Gitarrenmelodie schweift der Song dem Ende dieses Tapes zu, das mit vielen Überraschungen aufwartet, wenngleich der Drumsound mehr Abwechslung vertragen könnte."

(Text aus The Torturer Nr. 1 - Mai 1993)

 

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