Montag, 30. November 2015

MO-56 The Permanent Confusion- Cosmic Sex (MC, 1993)

„Nach über einem Jahr Pause melden sich TPC mit einem neuen, sechzig Minuten langen Taoe zurück. Zwölf Songs, die wiederum alle sehr unterschiedlich wurden, haben dem düsteren Vorgänger „Up-Tight“ recht wenig zu tun, aber das war eigentlich zu erwarten. Neben einigen schon bei Auftritten erprobten Songs gibt es auch viel neues Material. Gewöhnungsbedürftig sind sicherlich „And She II“ und „Hair“. Aber dann kommt auch schon ein dicker Knaller: „The Watermelonman“, könnte der Nachfolger zu „1984“ werden. „Thoughts“ erscheint im ungewohnten Reggaesound, und „Untitled“ ist eine schöne akustische, zweistimmige Ballade. „The Irreal Light Of The Sun“ erscheint wieder in einem eher finsteren Bild, mit schöner Wave-Gitarre. „Eternity“ erinnert mich sofort an Nuit d´Octobre, ein sehr gefühlvoller Song. Das Tape übertrifft den Vorgänger bei weitem.“

(Text aus The Torturer Nr. 3)

MO-55 Blooding Mask - All The Colours Of Death (MC, 1993)

„Italienischer Gothic, wie man ihn noch nicht gehört hat, das ist dieses Tape mit seinen elf Songs. Hinter der blutenden Maske verbergen sich zwei Musiker aus der Gegend um Rom. Dabei erscheint der Gesang extremer als bei Dead Can Dance oder Ataraxia, irgendwie opernhaft. Die Musik ist viel kompakter und orientiert sich teilweise nahe an der Klassik, nutzt hauptsächlich die Stimme als Instrument. Dazwischen befinden sich oft Trauermelodien und Glockenspiel. Hin und wieder taucht auch schon einmal ein sehr tanzbares Stück auf, aber meistens sind die Songs sehr ruhig und gediegen. Das Werk ist zunächst gewöhnungsbedürftig, könnte glatt einen guten Soundtrack zu einem Film über den Tod abgeben, es soll sich wohl auch so anhören. Abschließendes Urteil: ein geheimnisvolles Tape, das die verschiedenen Farben des Todes aufzeigt.“

(Text aus The Torturer Nr. 3)

Sonntag, 29. November 2015

Katalog Nr. 13 (Dezember 1993)

Zum Jahreswechsel erschien noch einmal ein neuer Katalog im Format A6 mit der Ankündigung, den Mailorder deutlich zu reduzieren. Die Arbeit am Magazin The Torturer nahm einfach zuviel Zeit an Anspruch, um sich auch noch intensiv um den Vertrieb von Tapes, CDs und Vinyl zu kümmern. Neu aufgenommen wurden Tapes von The Permanent Confusion und Blooding Mask.


Hier kann der Katalog eingesehen werden.

Sonntag, 22. November 2015

1 SBH - Statistics (MC, 1993)

"Mit diesem Tape kann ich nicht so viel anfangen. Die beiden Hamburger machen irgendeine Art von Wavemusik, die ich sonst von keiner anderen Band gehört habe. Die Stücke sind alle so um die drei Mnuten lang, haben daher keine unnötigen, langweiligen Sequenzen drin, kommen eigentlich immer ohne Umschweife auf den Punkt. Überwiegend getragen vom Keyboard, mit häufigem Einsatz härter Gitarrenriffs. "Snow" klingt fast wie ein Song von Cure, ich meine sogar, daß diese schon einen gewissen Einfluß auf 1 SBH haben. Das Tape mit seinen zehn Songs kommt mit einem bebilderten Booklet und den Texten. Einige Stücke davon sind richtig gut, über die restlichen Songs bildet sich jeder am besten selber eine Meinung."

(Text aus The Torturer Nr. 3)


Hier kann das Booklet eingesehen werden.

Neuzeitsyndrom - Alptraumsektor 9/3 (MC, 1993)

""Alptraumsektor" ist das zweite Tape dieses Pfälzer Trios, weiter oben hatte ich mich ja nicht gerade positiv über die Band auf dem Spirit-Sampler geäußert, aber die zwei Tracks des Demos belehren mich eines besseren. Musikalisch gesehen machen Neuzeitsyndrom elektronischen Wave mit Hang zum EBM, das ganze getragen von deutschsprachigem Gesang., der wirklich nichts mit de Todeskünstlern zu tu hat. "Die Zeit brennt" ist mit einem melodiösem Hintergrund unterlegt, der sich mit de Rhythmus-Stakkato toll anpaßt. Das gleiche trifft auch auf "Gefangen unter Eis" zu. Normalerweise kennt man ja nur kaltes Gestampfe von technoiden Bands, aber hier wird ganz im Gegenteil nicht nur Brutalität, sondern auch viel Wärme und Gefühl verbreitet. Auf mehr Songs kann ich niht eingehen, habe leider nur diese zwei Stücke erhalten."

(Text aus The Torturer Nr. 3)

Shadowplay - A History Of… (1986 – 1992) (MC, 1993)

„Lange wurde es angekündigt, das Best Of-Tape von Michael Scholz alias Shadowplay. Zwölf Songs wurden hier zusammengestellt, die teilweise von den ersten drei Cassetten des norddeutschen Soundtüftlers stammen. Man kann getrost darauf vertrauen, daß die wirklich besten Tracks zu hören sind, zudem ist es schön, einige Stücke von 1988 wieder auf einem Tonträger zu bekommen. Zusätzlich enthält „A History Of…“ noch drei bisher unveröffentlichte Stücke. Musikalisch ist Michael seinem Stil über die Jahre treu geblieben, was mich sehr erfreut hat. Die Musik zu beschreiben fällt eigentlich recht leicht: ich bezeichne Shadowplay immer wieder als den wahren Nachfolger von Bauhaus. Die Songstrukturen ähneln teilweise sehr, dazu kommt die überaus passende Peter-Murphy-Stimme von Michael. Shadowplay ist ein Markenzeichen für Individualismus und Independent, das den Vergleichen immer wieder standhaftig sein wird. Ein gutes Tape, aber leider ist die Tonqualität bei einigen Songs beim Überspielen nicht die beste geworden.“

(Text aus The Torturer Nr.3)

Samstag, 21. November 2015

The Grimace - The Stage (MC, 1992)

„Eine weitere Band aus Italien, die in englischer Sprache ihre Texte schreibt, dazu äußerst gefällige Ohrwürmer produziert. Die fünf Musiker haben sich dem Wave der frühen Achtziger verschrieben, und lehnen sich hier an Bands wie Sad Lovers And Giants oder den Chameleons an, der Gesang läßt zeitweise an den guten alten Robert S. erinnern („Blood On The Walls“). Die zeitlose Musik spiegelt Freude an der Sache wieder, und das überträgt sich ungezwungen auf den Zuhörer. Dazwischen erklingen immer wieder herrliche Gitarrenläufe, wie ich sie von den ersten BFG-Songs her liebe. Bei „The Wind“ taucht eine bekannte And Also The Trees-Struktur auf, die in Verbindung mit dem eigenwilligen Sound von The Grimace sehr zu gefallen weiß. Am schönsten finde ich das schleppende romantisch-gefühlvolle „Night Time“, das man sich am besten bei Vollmond und Kerzenschein anhört. The Stage ist ein Tape, das gut dazu beitragen kann, den vergangenen Tagen musikalisch ein Denkmal zu setzen und die Erinnerung zu bewahren.“

(Text aus The Torturer Nr.3)

Artika - Marea (MC, 1992)

„Hinter der italienischen Band Artika versteckt sich eine geballte Ladung Energie, die in eine musikalische Mixtur aus den Stilen der unterschiedlichsten Bands zusammengebraut wurde. Das Tape beginnt mit einem sakralen Kirchenorgel-Intro und geht dann weiter in „Leniha“, das vom Sound der spanischen Heroes del Silencio geprägt ist. Dieses Monumentale zieht sich durch fast sämtliche Songs. Bei „Marea“ tauchen dann auch mal Anleihen von den No Critics auf, während „Sette anni“, eine erholsame Ballade mit ihren schönen Melodiebögen, ein wenig verschnaufen läßt. Insgesamt betrachtet ist „Marea“ ein wirklich gutes Rock-Tape, in das deutlich mehr Wave-Einflüsse integriert wurden, als es die „großen Spanier“ wohl jemals in Erwägung ziehen werden.“

(Text aus The Torturer Nr.3)

 

MO-53 Act Of Cruelty - Epitaph (MC, 1993)

„Zu Act Of Cruelty habe ich schon einen besonderen Bezug, stehe ich doch mit Mickael oft in Briefkontakt und tausche mit ihm News aus. Zudem mag ich die Musik von Act, die so ganz anders klingt, als deutsche Gothic Rock-Bands, mit ihrer rauhen Art, die Gitarren zu bedienen. Das ist Musik, die weit ab von den wohl bekanntesten Klischees liegt. Der Opener „Fire“ legt gleich mit Tempo los, gute Breaks mit verzweifeltem Gesang und melodiös untermalendem Keyboard, ideenreich strukturiert mit viel Abwechslung. Einen weiteren Knaller lassen die fünf Franzosen mit „Never“ ab, das als getragene Ballade mit mehrstimmigem Gesang beginnt, und sich dann fast zu einem Metalstück steigert. „Flesh And Blood“ ist allen Vegetariern auf der ganzen Welt gewidmet, schießt mit Baß-Stakkato los, um kurz darauf in ein Gitarrenfeuerwerk überzugehen. Bei aller Härte, die mich hin und wieder an Killing Joke erinnert, bleibt der Blick auf graziöse Melodien nicht im Dunkeln. Eine „Hommage“ an alle Pop-Bands der Welt stellt „Pop Is Dead“ dar. Hier werden zu Beginn ein paar Punkriffs gespielt, ein paar Zeilen in Toy Dolls-Manier gegröhlt, und schon haben wir wieder die harten Gitarren und turboschnellen Drums. „The Dog“ ist ja schon vom NCT-Sampler „Call Of The Banshees“ bekannt. Hier wird mit einer verzerrten Stimme gearbeitet (die des Hundes) sowie einer eingängigen Meldie. Insgesamt bewerte ich das Tape als enorme Entwicklung des Act Of Cruelty-Sounds, für Fans des guten alten Gothic Rock zu empfehlen.“

(Text aus The Torturer Nr.3)

Samstag, 7. November 2015

Flowers Can Burn - Eleven Fifty Five (MC, 1993)

„Sechs Tracks befinden sich auf dem neuen Demo dieser Band aus dem Saarland. Sie spielen Dark Wave mit teilweise schweren Metaleinflüssen, erinnern manchmal auch an Songs á la „Vision Things“. Ansonsten fällt es nicht leicht, eine vergleichbare Schublade zu finden, die gegensätzlichen Stilelemente sind zu krass, um eindeutig zu zuordnen. Der Drumcomputer schlägt tierisch rein, in Verbindung mit dem tonnenschweren Baß ergibt sich eine vorantreibende Rhythmus-Sektion. Die Gitarren sägen mir allerdings ein bißchen zu viel, die Vocals sind finster und passen sehr gut zu dem Rest. Am besten gefällt mir noch „Lost Children“, das einen typischen Gothic-Refrain hat, der mitreißt. Aus „The Sun“ hätte man vielleicht besser einen ruhigeren Song gemacht, die Instrumentierung paßt nicht so ganz zur netten Melodie. Ansonsten plätschert das Tape beim Hören oft so dahin, einen echten Höhepunkt gibt es leider nicht, die Songs ähneln sich zu sehr. Zu früh geschrieben, mit „Eleven-Fifty-Five“ gibt es zum Abschluß doch noch ein Highlight. Ein flottes Wave-Stück, in der Art von Sisters´“Train“, kommt gut.“

(Text aus The Torturer Nr.3)

Simon Dreams In Violet - Simon Dreams In Violet (MC, 1993)

„Ein weiteres Tape aus Italien erreichte mich von Energeia. Die Band aus Rom legt bei ihrem Werk anscheinend großen Wert auf Ästhetik, denn schon das Cover in einem verblassenden Violett sorgt für erstes Aufsehen. Irgendwie erinnert mich das Ganze in Verbindung mit dem Namen an die Cocteau Twins. Die Musik erschien dann zu meiner Überraschung ein wenig anders: „Frau Death“ beginnt mit einer zarten Disorder-Akustikgitarre und geht dann über in eine Art, wie man sie nur von Joy Division oder Siglo XX her kennt. „Paranoia“ hört sich an, als würde eine sich auf der Flucht befindliche Person immer wieder verzweifelt umdrehen, vor lauter Verfolgungsangst. „The Lake“ beschreibt musikalisch eine Landschaft, eine Mischung aus Siglo XX und den Cocteaus. „She Walks“ könnte eine kraftvolle Coverversion eben der Belgier sein, während die traurige Ballade „Over The World“ den Engländern nachempfunden wurde. „Sensations“ ist gar nicht so sensationell, eher chaotisch. Insgesamt ein leicht überdurchschnittliches Tape mit einigen Höhepunkten.“

(Text aus The Torturer Nr. 3)

Empyrean - The Arches Of Prophecy & Delirium (MC, 1993)

„Das neue Tape der britischen Goth-Rocker überraschte mich sehr. Nicht mehr irre schnelle Tempi bestimmen nun die Musik, Empyrean sind in einem Stadium der stetigen Weiterentwicklung. Dies zeigt sich durch klarere Strukturen und melodiöse Gitarrenläufe, sie entfernen sich deutlicher vom FON-Sound. „Mirrorland“ spiegelt diesen Weg besonders wider, stellt der Song doch praktisch noch den Anfang der Überquerung der besagten Schwelle dar. Es ist ein typisches Empyrean-Stück. „Will Of Gods“ wird durch eine zarte Gitarre eröffnet und steigert sich willkürlich in einen Soundbrei hinein, ein mitreißender Song. Mit „Chant Of Tide“ ist der Übergang vollzogen. Diese Ballade lebt vom melodiösen Baßspiel und der hypnotiesierenden Stimme. Ein geniales Stück ist der Band mit „The Arches Of Prophecys & Delirium“ gelungen. Der Song gliedert sich in die Teile „Equinox“ (nur Gitarre und monotoner Gesang, dazwischen einige Samples) und „The Everlasting“ (das mit seiner Vielschichtigkeit an Fields „The Sequel“ erinnert). Ein gutes Tape.“

(Text aus The Torturer Nr. 3)

Sonntag, 1. November 2015

NCT 93-112 Alexander Bach - Das Haus in der Rotscherzgasse (MC, 1993)

"Auf der Suche nach Ruhe und Inspiration mietet sich ein junger Schriftsteller im Haus in der Rotscherzgasse ein. Schon bald stellt sich die erwünschte Produktivität ein und er beginnt zu arbeiten, bis die Nacht hereinbricht - und mit ihr die Träume. Eine phantastische Geschichte mit lovecraftschen Faible, auf der B-Seite ein Mitschnitt einer Lesung des Autors."

(Text aus Katalog Nr. 12)

NCT 93-111 The Beauty And The Beast (MC, 1993)

"Der vorerst letzte Wave/Gothic-Tape-Sampler bildet den Abschluß der bisherigen Reihe. Mit dabei sind: X-Group, Alexander Bach, Visions Of Domino, New Dawn Fades, The Radiance, Scarlet Harbour, The Last Dance, Bluefield, Witching Hour, Trinity Mania, Cosmic Dance Society, Alan Woxx, Psycho Surgery, Lygiailya, The Absurd."

(Text aus Katalog Nr. 12)

Das Tape kam in einer limitierten Auflage in Softbox, danach in regulär in der Snapbox, jeweils mit einem 32-seitigem Booklet.


Hier kann das Booklet eingesehen werden. 

Katalog Nr. 12 (November 1993)

Mit dem Erscheinen des neuen Torturer wurde gleichzeitig der Mailorder-Katalog aktualisiert. Es gab auch zwei Veröffentlichung bei NCT: die Compilation "The Beauty And The Beast" und ein Hörspiel von Alexander Bach "Das Haus in der Rotscherzgasse".


Hier
kann der Katalog eingesehen werden.

The Torturer Nr. 3 (November 1993)

"...kurz vor dem Jahreswechsel erscheint hiermit die dritte Ausgabe des Torturer. In diesem Heft sin wieder zahlreiche Reviews integriert. Einige Tonträger kamen in letzter Minute, sodaß wir noch eine zusätzliche Seite einfügen mussten, denn unser Bestreben ist, jede CD oder MC zu besprechen. Wer Interesse an einem Abo unseres Fanzine hat, kann sich gerne bei uns melden, DM 10,00 mitschicken,und schon bekommt er die nächsten vier Hefte zugeschickt. Das soll nun das Vorwort gewesen sein, einen guten Rutsch und sonstiges an alle Leser. Das nächste Heft erscheint im Februar. Wer etwas dazu beitragen möchte, immer her damit."

(Vorwort aus The Torturer Nr. 3)

Folgende Beiträge sind erschienen: Tors Of Dartmoor, Alexander Bach, Chateau Royale, Festivalbericht Koblenz, Blind Date mit Bluefield.

 
Hier kann das Heft eingesehen werden.