Montag, 8. Juni 2020

Gothica - 1993 (MC, 1993)

„Vorsicht, auf diesem dreißig Minuten-Tape wirst Du in einen Film geführt, der erst in den Windungen Deines Hirns entsteht. Bedingung ist allerdings, daß Du die acht Songs der Demoversionen des vergangenen Jahres von Gothica anhörst. Es handelt sich hierbei um die ersten Werke von Eric, der sich seit gut einem Jahr unter diesem Namen präsentiert. Für jeden Zustand der Seele wird auf der Cassette etwas geboten. Recht finster beginnt die „Prelude“, an die sich ein erfrischendes dunkles Stück mit dem Titel „In The Grip“ anschließt, das zudem noch rhythmisch betont ist. „Darkland“ schleicht sich so dahin, ist nicht so der Reißer. „Never Alone“ beschreibt für mich die typische Szene des Aus-dem-Fenster-Guckens, vor lauter Langeweile und Sehnsucht. Schleppend und verspielt wirkt die Melodie in einem Gewirr des Wetters bei „Gothica“, einer Landschaft in den Bergen ähnlich. Finstere und schwere Kirchenorgeln bestimmen die Szenerie von „Sphere“, das sich wie ein Nebelteppich über Deine Ohren legt. Nun reiten die apokalyptischen Reiter durch das Unwetter der Nacht, Du spürst ihren Hauch, wenn sie Dich passieren, dazu erklingt im Background „Without The Within“. Abschließend das mir persönlich am meisten zusagende Stück, „After All“, das ruhig und getragen wirkt. Ungewöhnlich für ein Demo ist natürlich der totale Verzicht auf Vocals. Dadurch ist es für den Hörer etwas schwer, konzentriert allen Songs zu folgen, zumal sich der Sound manchmal sehr kühl nach Casio-Elektronik anhört.“

(Text aus The Torturer Nr. 5/Mai 1994)


 

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