Nachdem sich Andreas von seiner alten Band Dusk To Dawn getrennt hatte, konnte er sich seinem neuen Projekt widmen, das allerdings mit Blues nichts zu tun hat. Die Musik ist nicht mehr so poppig geworden, dafür aber aber schwieriger aufzunehmen. Wahrscheinlich befindet sich Andreas auch noch einer Phase, um seinen Stil zu finden. Auf sechzig Minuten gibt es insgesamt dreizehn Songs zu hören, sehr unterschiedlich instrumentiert wurden. Mit leichtem Elektronikgeblubber beginnt „Zezam (open)“, bevor es zu einem harten Elektrocore-Stück wird. Allgemein gesehen spielt bei der neuen Band die Gitarre vermehrt eine Rolle, der Gesang, den Andreas jetzt selbst übernommen hat, ist auch wesentlich rauher und aggressiver geworden. Dazwischen wird als krasser Gegensatz dann ein melodiöses, nur vom Keyboard getragenes „Crossing My Fingers“ eingeschoben. Dieses Stück läßt am ehesten die musikalische Vergangenheit erahnen. Eine sehr schöne Wavenummer ist „Hailing Truth“, die mir sehr gut gefällt, mit leichtem EBM-Touch. Zum Abschluß wird The Blues Of a Lesser God recht ruhig und getragen, bei „Unsung“ handelt es sich um eine hübsche melancholische Ballade. Ein wenig Werbung für das eigene Werk macht ja eigentlich jeder, aber die Methode, die hier angewendet wurde, ist mir neu. Als letzten Track gibt es das fünfzehn Minuten lange „Dies ist kein Traum“. Mit einer New Age-Musik zum Meditieren als Untermalung, versucht man hier dem Zuhörer einzusuggerieren, daß er das Tape und die Band unbedingt zu seinem Favoriten macht. Nicht schlecht, zumal man die Musik sehr schön geniessen kann.“
(Text aus The Torturer Nr. 4/Februar 1994)
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