„Ein Tape, dessen Aufmachung einiges erwarten läßt: farbiges Cover, ein Inlay mit Texten und stilvollen Farbfotos. Renaissance Noire sind in Frankreich eine eher ungewöhnliche Band, wenn auch der romantische Touch ihrer Musik zum französischen Ambiente passt. Bisher haben die vier Franzosen drei Demos veröffentlicht und waren auf unzähligen Compilations vertreten. Der erste Eindruck dieser vier vorliegenden Tracks war für mich der Vergleich zu den italienischen Kollegen Ataraxia, nur wesentlich ruhiger und dezenter. „Le chant des solitudes“ beginnt mit einem feinen Cembalo, schon bald tritt der Gesang hinzu. Dieser fließt gemächlich dahin, wie ein großer breiter Strom in seinem vorgeformten Bett. Zusätzlich werden verschiedene, der Stimmung angepaßte elektronische Passagen eingebaut. Die Vocals lassen bei allen Songs (ob das überhaupt der richtige Begriff hierfür ist?). Anleihen an mittelalterliche Gregorianik erkennen, sodaß sie auch klar im Mittelpunkt stehen. Rhythmusinstrumente sind äußerst spärlich eingesetzt und stören kaum. Von einem nicht alltäglichen Dreivierteltakt getragen wird das Titelstück, lädt zur meditativen Besinnung ein, wie alle anderen "Werke" übrigens auch. Ich bin begeistert von dieser Musik, die sich dermaßen schön mit der zeitgenössischen Muse der Renaissance angefreundet hat, daß mir richtig warm ums Herz wird. Hier wird nicht mit irgendwelchen Klischees umhergeworfen, es handelt sich um ehrliche Musik. Bravo!“
(Text aus The Torturer Nr. 4/Februar 1994)
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